"Wir brauchen Rahmenbedingungen, die Ein-Eltern-Familien stützen"
Meldung von: Caritas in Baden-Württemberg - 17.10.2016 11:05 Uhr
Den verantwortlichen Pressekontakt, für den Inhalt der Meldung, finden Sie unter der Meldung bei Pressekontakt.
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Tag für Beseitigung der Armut: Im reichen Südwesten ist jedes dritte Kind von Alleinerziehenden von Armut bedroht
Stuttgart / Freiburg, 17. Oktober - Trotz bester wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigungslage hat sich an der Armutslage von Kindern und Jugendlichen seit Jahren im reichen Südwesten so gut wie nichts geändert. Das höchste Armutsrisiko hat der Nachwuchs von Alleinerziehenden - 37 Prozent der Kinder, die nur bei einem Elternteil aufwachsen, sind in Baden-Württemberg von Armut bedroht. Das sind rund 77.000 Kinder und Jugendliche, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Alleinerziehende haben häufig nicht die Möglichkeit, neben der Betreuung ihrer Kinder ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Vielfach haben sie auch schlecht bezahlte Jobs, die nicht zum Leben ausreichen. "Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass Kinder mit schlechteren Karten ins Leben starten, nur weil ihre Eltern getrennt sind", erklären die Caritasdirektoren Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Rottenburg-Stuttgart) und Monsignore Bernhard Appel (Freiburg) zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut (17. Oktober). Daher fordert die Caritas in Baden-Württemberg die Landesregierung auf, Armutspolitik gezielt im Sinne einer Politik für Kinder und Familien als Querschnittsaufgabe zu sehen, die in allen politischen Ressorts und auf allen Ebenen der Politik zum Tragen kommt.
Damit Armutspolitik gelingen kann, müssten zudem sämtliche Akteure, die arme Kinder im Blick haben, ins Boot geholt werden. Das sind Schulen und Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, die Zivilgesellschaft und lokale Bündnisse. Armut ist niemals ein individuelles, sondern immer ein gesellschaftliches Problem. Daher brauche es die Bündelung aller gesellschaftlicher Kräfte, sind die Caritas-Direktoren überzeugt. Im Land sind rund 180.000 Familien und damit 16 Prozent der Familien Einelternfamilien. "Daher brauchen Familienmodelle wie die Ein-Eltern- oder Patchwork-Familie Rahmenbedingungen, die auch sie finanziell stützen", so Appel und Holuscha-Uhlenbrock. Es müsse auch auf Landesebene gezielt an Verbesserungen weitergedacht werden. "Dazu gehört sicher auch der weitere Ausbau der Ganztagesschule", so die Caritasdirektoren. Als hilfreich erachten sie außerdem den Ausbau von Teilzeitmodellen. Gerade für junge Frauen ohne Berufsabschluss sei eine Ausbildung in Teilzeit eine wichtige Möglichkeit für einen qualifizierten Abschluss mit Kind.
In den Beratungsstellen der Caritas in Baden-Württemberg beobachten die Caritas-Mitarbeiter täglich, wie sich alleinerziehende Mütter und Väter anstrengen, um ihren Kindern gute Chancen zu bieten. Im Südwesten hängen die Bildungschancen aber immer noch wesentlich vom Bildungsgrad und Einkommen der Eltern ab. "Werden die Chancen auf Bildung für diese Kinder nicht verbessert und vom Einkommen der Eltern losgekoppelt, wird ein Ausstieg aus der Armutsspirale schwer", so die Caritasdirektoren. Sie betonen, dass die Kinder und Jugendlichen unverschuldet in diese Situation geraten und sich kaum aus eigener Kraft eine chancenreiche Zukunft erschließen können. "Wenn diese Kinder aber Chancen etwa auf gute Bildung erhalten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, kann sich ihr Blatt wenden", so die Caritasdirektoren.
Stuttgart / Freiburg, 17. Oktober - Trotz bester wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigungslage hat sich an der Armutslage von Kindern und Jugendlichen seit Jahren im reichen Südwesten so gut wie nichts geändert. Das höchste Armutsrisiko hat der Nachwuchs von Alleinerziehenden - 37 Prozent der Kinder, die nur bei einem Elternteil aufwachsen, sind in Baden-Württemberg von Armut bedroht. Das sind rund 77.000 Kinder und Jugendliche, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Alleinerziehende haben häufig nicht die Möglichkeit, neben der Betreuung ihrer Kinder ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Vielfach haben sie auch schlecht bezahlte Jobs, die nicht zum Leben ausreichen. "Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass Kinder mit schlechteren Karten ins Leben starten, nur weil ihre Eltern getrennt sind", erklären die Caritasdirektoren Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Rottenburg-Stuttgart) und Monsignore Bernhard Appel (Freiburg) zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut (17. Oktober). Daher fordert die Caritas in Baden-Württemberg die Landesregierung auf, Armutspolitik gezielt im Sinne einer Politik für Kinder und Familien als Querschnittsaufgabe zu sehen, die in allen politischen Ressorts und auf allen Ebenen der Politik zum Tragen kommt.
Damit Armutspolitik gelingen kann, müssten zudem sämtliche Akteure, die arme Kinder im Blick haben, ins Boot geholt werden. Das sind Schulen und Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, die Zivilgesellschaft und lokale Bündnisse. Armut ist niemals ein individuelles, sondern immer ein gesellschaftliches Problem. Daher brauche es die Bündelung aller gesellschaftlicher Kräfte, sind die Caritas-Direktoren überzeugt. Im Land sind rund 180.000 Familien und damit 16 Prozent der Familien Einelternfamilien. "Daher brauchen Familienmodelle wie die Ein-Eltern- oder Patchwork-Familie Rahmenbedingungen, die auch sie finanziell stützen", so Appel und Holuscha-Uhlenbrock. Es müsse auch auf Landesebene gezielt an Verbesserungen weitergedacht werden. "Dazu gehört sicher auch der weitere Ausbau der Ganztagesschule", so die Caritasdirektoren. Als hilfreich erachten sie außerdem den Ausbau von Teilzeitmodellen. Gerade für junge Frauen ohne Berufsabschluss sei eine Ausbildung in Teilzeit eine wichtige Möglichkeit für einen qualifizierten Abschluss mit Kind.
In den Beratungsstellen der Caritas in Baden-Württemberg beobachten die Caritas-Mitarbeiter täglich, wie sich alleinerziehende Mütter und Väter anstrengen, um ihren Kindern gute Chancen zu bieten. Im Südwesten hängen die Bildungschancen aber immer noch wesentlich vom Bildungsgrad und Einkommen der Eltern ab. "Werden die Chancen auf Bildung für diese Kinder nicht verbessert und vom Einkommen der Eltern losgekoppelt, wird ein Ausstieg aus der Armutsspirale schwer", so die Caritasdirektoren. Sie betonen, dass die Kinder und Jugendlichen unverschuldet in diese Situation geraten und sich kaum aus eigener Kraft eine chancenreiche Zukunft erschließen können. "Wenn diese Kinder aber Chancen etwa auf gute Bildung erhalten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, kann sich ihr Blatt wenden", so die Caritasdirektoren.
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